Vliesfarben

Islandschafe kommen in fast allen genetisch möglichen Schaffarben vor. Um Vorbestellungen zu erleichtern, zeige ich hier einige wichtige Farben. Teilweise gibt es dafür keine deutschen Bezeichnungen, daher noch eine (inoffizielle) Buchstabenkombination als Kennzeichnung.


reinerbig grau (Basisfarbe: schwarz) RGS


grau (Basisfarbe: schwarz) GS
Das Deckhaar ist dunkel- bis heller grau, die Unterwolle in der Regel reinweiß.


„rotgrau“ (Basisfarbe: rotbraun) GR
Die Unterwolle ist je nach Schaf hellrot bis reinweiß.


rotbraun R
Die Deckhaare sind je nach Schaf zwischen apricotfarben und dunkelkastanienbraun, die Unterwolle (meist) dunkelsilberrot bis (selten) rotbraun. Rotbraune Vliese sind meist weicher als andere Farben. (In dieser Kategorie findet sich auch „móbotnótt“, rotbraun mit hellem Bauch, da die Bauchwolle ohnehin nicht genutzt werden kann.)


schwarz S
Die Deckhaare sind je nach Schaf tiefschwarz bis dunkel- oder mittelgrau, die Unterwolle ähnlich. Nur wenige Schafe bleiben tiefschwarz, die meisten „ergrauen“ bereits nach einem oder zwei Jahren zunehmend. Oft bleichen auch die Spitzen der Deckhaare in der Sonne aus und werden dann rotbraun. (In dieser Kategorie findet sich auch „svartbotnótt“, schwarz mit hellem Bauch, da die Bauchwolle ohnehin nicht genutzt werden kann.)


golsótt GO
Hellbeige mit dunkelgrau-schwarzem oder rotbraunem Bauch (svartg. bzw. móg.). Das Hellbeige kann nahezu weiß oder eher ockerfarben ausfallen. Im Übergangsbereich zum Bauch finden sich verschiedenste Silbertöne mit sehr schönen Schattierungen. Dieser Streifen ist zwar nur relativ schmal, hat aber farblich einen besonderen Reiz. Der Farbschlag wird bei Shetlandschafen katmoget genannt. Das Wort „gols-“ kommt von „gull, gulur“ = Gold, gelb und spielt auf die helle Farbe an, die zur Grundfarbe des Schafs (die sich nur am Bauch zeigt) hinzukommt. (Die Endung „-ótt“ wird bei allen möglichen Adjektiven für Farben und Formen verwendet – z. B. „kringlótt“ = rund.) „Mórautt“ = erdrot ist das, was auf Deutsch braun genannt wird, also die zweite Schafs-Grundfarbe neben schwarz („svart“). Es gibt also svartgolsótt und mógolsótt.


schwarzgefleckt SG und rotgefleckt RG
Die Verteilung der Flecken ist sehr individuell und vererbt sich innerhalb der Familie. Die weißen Anteile sind (nach dem Waschen) reinweiß.


weiß W
Weiß kann sowohl hellgelb ausfallen als auch reinweiß (jeweils nach dem Waschen), das ist genetisch bedingt. Reinweiß tritt nur bei (latent, also unsichtbar) gefleckten Schafen auf.