Die Vliese werden normalerweise vom deutschen Flughafen aus zur „zentralen Versandstelle“ verschickt und dann von dort aus per DHL an die Besteller/innen versendet. Daher ist eine E-Mail-Adresse erforderlich, auch wenn die Bestellung über Facebook erfolgt, damit die Besteller/innen über den Status der Sendung informiert werden können. Das ist erforderlich, da viele Paketboten leider keine Benachrichtigung hinterlassen, wenn sie das Paket statt beim Empfänger in einem Paketshop abgeben. Nicht in allen Fällen kommt diese Benachrichtigung an (Stichwort Spamfilter). Bitte daher unbedingt bei mir melden, falls die Sendung 10 Tage nach dem angekündigten Versanddatum noch nicht angekommen ist!
Alle Preise sind inkl. 19 % MwSt und Frachtkosten, es kommt lediglich innerdeutsches Paketporto (mit Verpackungskosten) von 9,00 Euro je Paket hinzu. In 1 Paket passen ca. 4 bis 5 Vlieshälften oder 2 bis 3 ganze Vliese (je nach Größe). Ein Versand in andere europäische Länder ist möglich (per DHL). Die Bezahlung erfolgt normalerweise per Vorauskasse (Paypal oder Überweisung auf ein deutsches Konto).
Die Preise für die Vliese richten sich nach Qualität und Gewicht. Warum die Preise so sind, wie sie sind, steht hier. Für (Vor-)Bestellungen bitte hier klicken. Wichtig: Bitte nicht auf die automatischen Benachrichtigungen antworten, die Ihr für neue Beiträge erhaltet – diese Nachrichten verschwinden im Nichts, die Adresse heißt dementsprechend auch „noreply@wordpress.com“.
Und: Die Voransichten in jenen Benachrichtigungen sind oft schon veraltet, wenn Ihr sie seht – bitte immer auf die Internetseite selbst klicken.
Tipp: jedes Einzelbild im Mosaik ist durch Klicken in voller (rechteckiger) Größe anzeigbar. Leider zeigen viele Bildschirme die Farben nicht realistisch; ideal ist ein kalibrierter Bildschirm. Im Zweifel bitte bei mir nachfragen. Bei weißen Vliesen entsteht durch rötlichen oder grauen Staub oft ein „bunter“ Eindruck; beim Waschen verschwinden jedoch diese Farben. Wenn ein Vlies „weiß“ oder „reinweiß“ heißt, wird die Wolle dann auch tatsächlich (gelblich-)“weiß“ oder „reinweiß“.
Meist teile ich die Vliese in zwei Hälften – möglichst gleichmäßig entlang der Rückenlinie, um eine möglichst ähnliche Zusammensetzung mit allen relevanten Körperteilen zu erreichen.
Angabe Weichheit des Vlieses (Gesamteindruck) in folgenden Kategorien:
+++++ „ultraweich“, herbstgeschorenes Lamm (4 bis 6 Monate alt), auch das Deckhaar ist so weich und fein, dass man mit geschlossenen Augen kaum merkt, überhaupt etwas in der Hand zu haben
++++ „daunenweich“, meist herbstgeschorenes Lamm (4 bis 6 Monate alt), auch das Deckhaar ist so weich und fein, dass es Kaschmir oder Angora ähnelt
+++ sehr weich, meist Jährling oder Schaf mit sehr guter Veranlagung, ähnelt Weichheit von mitteleuropäischen Merinos
++ mittelweich
+ etwas fester (aber immer noch deutlich feiner als z. B. Heidschnucken)
Vliese, die insgesamt weniger weich sind als + bis ++, kommen auch bei Islandschafen gelegentlich vor, ich biete sie jedoch nicht zum Verkauf an, da sich das im Verhältnis zu den hohen Transportkosten nicht lohnt.
Die Weichheitsangaben betreffen vor allem das Deckhaar (das den Gesamteindruck bestimmt), die Unterwolle ist in den allermeisten Fällen ohnehin mindestens daunenweich oder sehr weich, sonst weise ich eigens darauf hin.
Die Qualität des Garns (oder Filzes) wird am besten, wenn man Unterwolle und Deckhaar trennt und getrennt verarbeitet – auch wenn das Vlies ultraweich ist. Das liegt an der glatten (nicht unbedingt rauhen!) Struktur des Deckhaars im Gegensatz zur flauschigen Struktur der Unterwolle. Es gibt dazu ein kleines Video auf der Startseite. Hilfreich dafür ist auch die DVD über optimale (Island-)Rohwollverarbeitung.
Waschen vor oder nach dem Spinnen?
Die Vliese enthalten keinen groben Dreck, nur Staub und manchmal geringe Verschmutzungen. In vielen Fällen sind sie sogar „geruchsneutral“ – saubere isländische Schafe riechen nach Gras, Kräutern und Heu, wie fermentierte Wolle, also gewaschen ohne Duftstoffe, ganz anders als die allermeisten mitteleuropäische Schafe. Wer erst nach dem Spinnen wäscht (im Rahmen des Entspannungsbads), spart viel Arbeit und das Lanolin erleichtert das Spinnen (die Fasern haften besser). Lanolin von Islandschafen ist fast nie harzig-klebrig, sondern ölig und die Lanolinmenge ist vergleichsweise gering.
Wer jedoch sein Spinnrad stets staubfrei und perfekt sauber haben möchte, sollte die Wolle trotzdem vorher waschen.
Sommerschur
Die Schafe, die ganzjährig draußen leben, werden nur 1x im Jahr zur Zeit des natürlichen Fellwechsels geschoren (zwischen Mai und Juli). Wenn es perfekt läuft, zieht das Schaf seinen „Mantel“ einfach allein aus und man findet ihn an einem großen Stein, einem Zaunpfahl oder einer ähnlich günstigen Stelle. Andere Schafe lassen nur ihre Rücken- und Seitenwolle „los“, so dass man sie einfach abnehmen kann. In anderen Fällen trennt sich zwar das alte Vlies vom neuen und es entsteht ein Zwischenraum, aber die Deckhaare des neuen sind verfilzt mit dem alten. Dann muss man „normal“ scheren. Ideal ist es mit der Handschere, da man dann exakt dem Verlauf des alten Vlieses folgen kann. Da das aber wesentlich aufwändiger ist, machen das allenfalls noch Menschen mit wenigen Schafen (sagen wir 30 bis 40). Die anderen scheren mit der Schermaschine.
Sommervliese sind sehr unterschiedlich. Manche sind komplett „schafgefilzt“ und können mehr oder weniger unverändert als Filzfell verwendet werden. Andere haben nur den vorderen Rücken verfilzt (gute Grundlage für ein Sitzfell!) und der Rest ist locker und gut spinnbar. Wiederum andere sind komplett locker, immer aber als Gesamtform zusammenhängend. In fast allen Fällen finden sich kleine Heustücke im vorderen Bereich; wer diese Teile vor dem Spinnen (aber NACH dem Trennen von Unterwolle und Deckhaar) schonend wäscht, dann ausschüttelt und kardiert, kann sie damit aber meist recht einfach entfernen.
Zwischen neuem und altem Vlies entsteht eine Schicht aus flockigem Lanolin. Bei Islandschafen verschwindet dieses Lanolin in den weitaus meisten Fällen spätestens nach dem Entspannungsbad des Garns, es sind also keine besonderen „Entfernungsaktivitäten“ erforderlich – falls das in einzelnen Fällen nicht klappt, meldet Ihr Euch bitte.
Herbstschur
Die Herbstschur (je nach Wintereinbruch zwischen Mitte Oktober und Mitte Dezember) gibt es erst seit wenigen Jahrzehnten; sie lässt sich ausschließlich mit der Schermaschine durchführen. Diese Schafe verbringen den Winter im Stall. Die Vliese sind normalerweise kaum mit Heu durchsetzt, allenfalls mit Sand, kleinen Pflanzenteilen oder Flechten; fast alle herbstgeschorenen Vliese haben nur sehr wenig Lanolin (es tritt zu dieser Zeit auch nicht in Schuppen auf). Herbstgeschorene Lammvliese (im Text „Herbstlamm“) sind die allerweichste Qualität, die es gibt – die Lämmer werden meist im Mai geboren, so dass sie bei der Schur erst 5 bis 6 Monate alt sind. Aber natürlich hat das Vlies „trotzdem“ lange Locken und dicke Unterwolle, denn bereits ab Mitte September können die ersten Schneestürme auftreten und da muss die Wolle voll funktionsfähig sein!
Reklamation?
Zum Schluss: Sollte aus irgendeinem Grund Unzufriedenheit über das gekaufte Vlies aufkommen, bitte unbedingt bei mir melden. Wir finden dann ganz sicher eine Lösung!