Gleich als erstes: Gute Wolle vom Islandschaf ist tatsächlich kuschelig-weich! Wahlweise auch stabil. Kratzig aber nur bei schlechter Qualität und/oder industrieller Verarbeitung. Das Besondere im Überblick:
- artgerechte Haltung mit wildem Gebirgsleben in den Sommermonaten
- entspanntes Scheren, Verletzungen kommen nur äußerst selten vor
- fast alle Farbschläge sind erhalten geblieben
- Zuchtziel „gute und vielseitige Wolle“ seit vielen Jahrhunderten
- trotzdem gute Milchleistung und wichtiger Fleischlieferant
- sehr weiche umfangreiche Unterwolle einerseits, stabiles und teils trotzdem weiches Deckhaar andererseits
- diverse Qualitäten möglich: Lammwolle 5 bis 6 Monate, Lammwolle 9 bis 10 Monate, Jährlinge, erwachsene Schafe (mit verschiedener Wollveranlagung)
- geeignet für alle Verarbeitungsarten, vom feinsten Zwirn über flauschiges Strickgarn bis zum festen Sockengarn, auch fürs Filzen
Ich veröffentliche die Verkaufs-Vliese immer in Form von „Blogbeiträgen“. Sie liegen auf der Startseite – bei Smartphones einfach immer weiter nach unten scrollen, bis ein Beitrag wie „Aktuelle Vliese“ oder „Neue Vliese“ oder ähnliches erscheint. Am übersichtlichsten ist diese Internetseite auf einem „normalen“ Computer/Laptop. Sonst einfach fragen, dann schicke ich einen Direktlink!
Ein bisschen Hintergrund: In Island, der großen Insel knapp unter dem Polarkreis, gibt es nur eine Rasse – Islandschafe. Die Population von derzeit knapp 500.000 Schafen stammt nahezu ausschließlich von den Schafen ab, die während der Besiedlung Islands im 9. und 10. Jahrhundert von den Einwanderern mitgebracht wurden. Extremes Klima und anspruchsvolle Landschaft führten zusammen mit gezielter Zucht dazu, dass die Islandschafe besonders robust und eigenständig sind. Sie ähneln in vielem den Wildschafen – mit dem Unterschied, dass die Wolle seit langem auf Qualität gezüchtet wird und besser ist als die meisten anderen ursprünglichen Rassen. Die kurzen dicken und dadurch stacheligen Borsthaare/Stichelhaare, die z. B. bei Skudden oder Coburger Fuchsschafen verbreitet sind, kommen daher in einem Islandschaf-Vlies normalerweise nicht mehr vor.
Insbesondere wer die Unterwolle und das Deckhaar trennt und separat verarbeitet, bekommt eine faszinierende Vielfalt an Garnen aus ein und demselben Vlies. Das ist der große Vorteil gegenüber der in Deutschland sonst erhältlichen fertig kardierten „Islandwolle“ – sie ist ziemlich kratzig. Auch die in Island erhältliche „normale“ Wolle namens Lopi kratzt. Reine Unterwolle guter Vliese hingegen steht Merinowolle in der Weichheit nicht nach – insbesondere dann nicht, wenn es sich um Lammvliese handelt. Reine Unterwolle von im Herbst geschorenen Lämmern kommt in der Weichheit sogar Kaschmirwolle nahe.